Einheit macht stark – Gemeinsam gegen Antisemitismus

Am 26.06.24 besuchte der Bamberger Antisemitismusbeauftragte Patrick Nitzsche die Klasse S11d. Die Schülerinnen und Schüler lernten unterschiedliche Formen von Antisemitismus kennen und entwarfen gemeinsam Handlungsmöglichkeiten für den (Schul-)Alltag.

Zu Beginn erhielten die Schülerinnen und Schüler einen Überblick über die Aufgabenbereiche des Antisemitismusbeauftragten. Dabei wurde deutlich, dass Antisemitismus nicht ausschließlich ein Problem politischer Extreme ist, sondern ein gesamtgesellschaftliches Phänomen der „gesellschaftlichen Mitte“. Die Schülerinnen und Schüler waren überrascht, dass sich Antisemitismus auch auf nichtjüdische Personen beziehen kann.

Im Laufe des Tages beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit sechs Formen von Antisemitismus (Moderner Antisemitismus, Sekundärer Antisemitismus, Antijudaismus, Philosemitismus, Vernichtungsantisemitismus, Islamischer Antisemitismus), die im Alltag von Betroffenen auftreten. Dabei setzten sie sich mit dokumentierten Erfahrungsberichten jüdischer und nichtjüdischer Betroffener auseinander. Zur Vertiefung reflektierten die Schülerinnen und Schüler den Kurzfilm „Masel Tov Cocktail“ und ordneten die Filmaussagen den Formen von Antisemitismus richtig zu.

Der Workshop bot einen geschützten Raum, in dem auch eigene Vorurteile und Ressentiments reflektiert wurden.

Die Schülerinnen und Schüler entwarfen gezielt Handlungsmöglichkeiten gegen antisemitische Vorfälle. Da es in Deutschland kein Gesetz gegen Antisemitismus gibt, stellte Patrick Nitzsche den Bundesverband RIAS Bayern vor, welcher als Meldestelle antisemitischer Vorfälle fungiert.

Alle Handlungsmöglichkeiten wurden im Kontext des Mottos „Bring dich selbst nicht in Gefahr“ durchgespielt und gemeinsam abgewogen.

Zu betonen bleibt am Ende, dass der Bamberger Antisemitismusbeauftragte eine bundesweit einzigartige Funktion ausfüllt. Umso erfreulicher, dass nun auch unsere Schulfamilie zu einem von Herrn Nitzsches überregionalen Kooperationspartnern zählt.